Wenn die Hausfrau infolge eines Unfalls ausf\u00e4llt, leidet die ganze Familie. Dabei gibt es auch hier und in vergleichbaren F\u00e4llen Entsch\u00e4digungsm\u00f6glichkeiten. Zwei Beispiele: Frau H, Hausfrau, wird bei einem unverschuldeten Verkehrsunfall verletzt und f\u00e4llt drei Wochen im Haushalt aus. Der Rentner R, konnte sich wegen starker, auf eine fehlerhafte Arztbehandlung zur\u00fcckzuf\u00fchrenden R\u00fcckenschmerzen zwei Wochen nicht selbst versorgen. Beiden F\u00e4llen ist gemeinsam, dass der Betroffene durch Verschulden eines Dritten im Haushalt ausf\u00e4llt. Sowohl Frau H. als auch der Rentner R. haben gegen den Sch\u00e4diger oder dessen Haftpflichtversicherung einen Anspruch auf Ausgleich ihres „Haushaltsf\u00fchrungsschaden“ in Geld.<\/p>\n
Dies gilt selbst dann, wenn keine Hilfskraft besch\u00e4ftigt werden muss, weil Angeh\u00f6rige oder Freunde unentgeltlich einspringen. Die Rechtsprechung begr\u00fcndet den Geldanspruch damit, dass die F\u00fchrung des Haushalts eine wirtschaftlich sinnvolle Verwertung der Arbeitskraft darstellt und damit einen Geldwert hat. Kann der haushaltsf\u00fchrende Ehegatte durch eine Verletzung den Haushalt ganz oder teilweise nicht f\u00fchren, so entsteht ihm also ein Erwerbsschaden, der zu ersetzen ist. Diente wie bei dem Rentner R. die Hausarbeit zur Deckung der eigenen Bed\u00fcrfnisse und kann sich dieser schadensbedingt zeitweilig oder auch dauerhaft nicht mehr selbst versorgen, so steht ihm gleichfalls ein Geldanspruch zu. Im Juristendeutsch spricht man in diesem Fall von einem Schadensersatzanspruch wegen „vermehrter Bed\u00fcrfnisse“. Wie aber berechnet man den Geldanspruch auf Ersatz des Haushaltsf\u00fchrungsschadens?<\/p>\n
Zuerst ist festzustellen, wie viel Stunden der Gesch\u00e4digte vor dem Schadensereignis pro Woche im Haushalt gearbeitet hat. Sodann wird gepr\u00fcft, wie lange und in welchem Umfang der Betroffene den Haushalt nicht f\u00fchren konnte. Leistete die Hausfrau H vor dem Unfall pro Woche drei\u00dfig Stunden Hausarbeit, so hat sie nach der Rechtsprechung einen Ersatzanspruch von 90 Stunden mal 10 \u20ac = 900 \u20ac. Dabei wird unterstellt, dass die Haushaltsf\u00fchrung etwa 10 \u20ac pro Stunde kostet. Wenn der Rentner pro Woche 20 Stunden f\u00fcr seinen Haushalt aufwendete, betr\u00e4gt sein Ersatzanspruch bei zwei Wochen Ausfall 40 Stunden mal 10 \u20ac = 400 \u20ac. Nachgewiesen werden kann die typischerweise f\u00fcr die Haushaltsf\u00fchrung aufgewendete Zeit durch Zeugenaussagen von Familienangeh\u00f6rigen, Nachbarn oder Freunden.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
Der Haushaltsf\u00fchrungsschaden Bedeutung des Haushaltsf\u00fchrungsschadens Wenn die Hausfrau infolge eines Unfalls ausf\u00e4llt, leidet die ganze Familie. Dabei gibt es auch hier und in vergleichbaren F\u00e4llen Entsch\u00e4digungsm\u00f6glichkeiten. Zwei Beispiele: Frau H, Hausfrau, wird bei einem unverschuldeten Verkehrsunfall verletzt und f\u00e4llt drei Wochen im Haushalt aus. Der Rentner R, konnte sich wegen starker, auf eine fehlerhafte Arztbehandlung […]<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":0,"parent":24,"menu_order":0,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","template":"","meta":{"_mi_skip_tracking":false,"_exactmetrics_sitenote_active":false,"_exactmetrics_sitenote_note":"","_exactmetrics_sitenote_category":0,"footnotes":""},"acf":[],"yoast_head":"\n