{"id":185,"date":"2016-05-31T11:50:03","date_gmt":"2016-05-31T09:50:03","guid":{"rendered":"https:\/\/ratgeber-arzthaftung.de\/de\/?page_id=185"},"modified":"2016-06-17T19:24:39","modified_gmt":"2016-06-17T17:24:39","slug":"tipps-und-tricks-bei-verhandlungen-mit-haftpflichtversicherungen","status":"publish","type":"page","link":"https:\/\/ratgeber-arzthaftung.de\/de\/kanzlei\/dr-ruth-schultze-zeu-anwalt-arzthaftung\/vortraege\/tipps-und-tricks-bei-verhandlungen-mit-haftpflichtversicherungen\/","title":{"rendered":"Tipps und Tricks bei Verhandlungen mit Haftpflichtversicherungen"},"content":{"rendered":"
I.<\/strong><\/p>\n Sehr wichtig ist das Auftreten gegen\u00fcber dem Sachbearbeiter einer Haftpflichtversicherung. Sehr gesch\u00e4tzt wird ein freundschaftliches und kollegiales Verhalten.<\/p>\n Zu vermeiden ist daher eine Voreingenommenheit gegen\u00fcber bestimmten Sachbearbeitern, d.h. ein Schubladendenken sowie Ungeduld und sonstige emotionale Reaktionen.<\/p>\n II.<\/strong><\/p>\n Wichtig ist das Pr\u00e4sentieren von fachlicher Kompetenz. Dazu geh\u00f6rt eine verst\u00e4ndliche und strukturierte Wiedergabe des komplexen medizinischen Sachverhaltes, auf eine Weise, dass auch der Sachbearbeiter der Haftpflichtversicherung, in der Regel ein medizinischer Laie, die Darstellung des komplexen medizinischen Sachverhalts versteht.<\/p>\n III.<\/strong><\/p>\n Sie \u00fcberzeugen, wenn Sie mehr wissen oder wenigstens den Eindruck vermitteln, dass Sie mehr wissen, als der Sachbearbeiter der Haftpflichtversicherung. Gemeint ist insbesondere wenn Sie den komplexen medizinischen Sachverhalt des konkreten Falls besser erfassen als der Sachbearbeiter der Haftpflichtversicherung.<\/p>\n Dies setzt – wie gesagt voraus -, dass Sie Ihre Darstellung des medizinischen Sachverhalts gut strukturieren und verst\u00e4ndlich f\u00fcr den Sachbearbeiter wiedergeben.<\/p>\n Voraussetzung ist also, dass dieser Ihnen \u00fcberhaupt folgen kann. Nur dann k\u00f6nnen Sie mindestens den Eindruck bei der Haftpflichtversicherung erwecken, dass Sie mehr wissen und mehr verstehen als der Sachbearbeiter selbst. Sinnvoll ist es daher den Sachverhalt m\u00f6glichst in kurzen S\u00e4tzen darzustellen.<\/p>\n IV.<\/strong><\/p>\n Wichtig ist bei dem Gespr\u00e4ch mit der Haftpflichtversicherung, dass Sie sich in die Denkbahnen des Haftpflichtversicherers begeben und in jedem Fall an diese gegnerischen Denkbahnen ankn\u00fcpfen, um anschlie\u00dfend das Vergleichsgespr\u00e4ch in Ihre Richtung zu lenken. Nur auf diese Weise kann vermieden werden, dass man aneinander vorbeiredet. Der Sachbearbeiter der Haftpflichtversicherung mu\u00df das Gef\u00fchl haben, dass Sie ihn verstehen. Sie k\u00f6nnen ihn nur \u00fcberzeugen, wenn Sie auf verst\u00e4ndliche Art und Weise Einwendungen gegen seine Argumente vorbringen. Und auch da ist es wieder wichtig, den Eindruck zu erwecken, dass man vom konkreten medizinischen Sachverhalt mehr versteht als der Sachbearbeiter der Haftpflichtversicherung. Zur Ihrer Vorbereitung geh\u00f6rt daher unbedingt auch, dass Sie \u00fcberlegen, mit welchen Einwendungen ( Argumenten ) die Haftpflichtversicherung kommen kann.<\/p>\n Im Einzelnen gilt folgendes:<\/p>\n Wir empfehlen zur Ermittlung des Sachverhalts diesen chronologisch unter Verwendung einer Tabelle darzustellen. Beispiel:<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Eine solche Tabelle ist f\u00fcr die Vorbereitung und f\u00fcr das Gespr\u00e4ch selbst unerl\u00e4sslich, ist au\u00dferordentlich \u00fcbersichtlich und sorgt f\u00fcr Gespr\u00e4chssicherheit.<\/strong> Gegebenenfalls kann diese Tabelle dem Gespr\u00e4chspartner schon vor dem Termin zugeschickt werden. Dies beschleunigt die Feststellung des unstreitigen und streitigen Sachverhalts.<\/p>\n Beispiel:<\/strong><\/p>\n Ankn\u00fcpfend an den Arztbericht, den die Haftpflichtversicherung vorgelegt hat, ist dieser zu bem\u00e4ngeln. Es ist n\u00e4her zu begr\u00fcnden, weshalb die medizinische Auffassung des MDK-Gutachters zutreffender ist. Typische M\u00e4ngel sind:<\/p>\n – unzureichende Ber\u00fccksichtigung des Sachverhaltes (nicht alle Patientenunterlagen wurden\u00a0eingezogen)<\/p>\n – gute Beweissituation der Krankenkasse, z.B. weil der Versicherte als Zeuge aussagen kann,<\/p>\n – fehlende pers\u00f6nliche Begutachtung des betroffenen PatientenZur Gegen\u00fcberstellung der\u00a0divergierenden Argumente der Mediziner ist auch hier die Verwendung einer Tabelle\u00a0empfehlenswert.<\/p>\n Beispiel:<\/p>\n V.<\/strong><\/p>\n Nun zur juristischen Schiene:<\/strong><\/p>\n Wichtig ist hierbei, sich vorzustellen, wie ein Proze\u00df in einem solchen Fall ablaufen w\u00fcrde. Wir selbst stellen regelm\u00e4\u00dfig dem Sachbearbeiter der HAFTPFLICHTVERSICHERUNG pr\u00e4zise die einzelnen Entwicklungsstufen eines fiktiven Prozesses dar. Meine Aufgabe ist es hierbei, unter Heranziehung der Rechtsprechung des BGHs und der OLGs die Beweislast des Patienten zu reduzierenund <\/strong>die Haftpflichtversicherung von der reduzierten Beweislast zu \u00fcberzeugen.<\/p>\n Ankn\u00fcpfend an die Anspruchsgrundlage des Schadensersatzanspruches (Behandlungsfehler, Schaden, Kausalit\u00e4t) ist dem Sachbearbeiter der Haftpflichtversicherung darzustellen, in welchem Umfang die Krankenkasse bzw. der Patient die Beweislast tr\u00e4gt. Dabei ist nach den Tatbestandsmerkmalen<\/p>\n – Behandlungsfehler – (Hier greift eine Beweiserleichterung bei unzureichender Dokumentation in den Patientenunterlagen sowie die Fallgruppe des vollbeherrschbaren Risikos (Gei\u00df\/Greiner, Arzthaftpflichtrecht, Seite 138)<\/p>\n – Schaden<\/p>\n – Kausalit\u00e4t (liegt ein schwerer Behandlungsfehler vor, mu\u00df die Kausalit\u00e4t nicht bewiesen werden).<\/p>\n zu unterscheiden. Au\u00dferdem ist dem Sachbearbeiter der Haftpflichtversicherung die g\u00fcnstige Beweisbarkeit der Anspruchsvoraussetzungen darzustellen (Zeugen, Dokumente, Verlaufsprotokolle, Gutachten, usw.)<\/p>\n I. Vorbereitung des Termins<\/strong><\/p>\n II. Das Gespr\u00e4ch<\/strong><\/p>\n III. Nach dem Gespr\u00e4ch:<\/strong><\/p>\n A.\u00a0Verhandlungsstrategien gegen\u00fcber Haftpflichtversicherungen I. Sehr wichtig ist das Auftreten gegen\u00fcber dem Sachbearbeiter einer Haftpflichtversicherung. Sehr gesch\u00e4tzt wird ein freundschaftliches und kollegiales Verhalten. Zu vermeiden ist daher eine Voreingenommenheit gegen\u00fcber bestimmten Sachbearbeitern, d.h. ein Schubladendenken sowie Ungeduld und sonstige emotionale Reaktionen. II. Wichtig ist das Pr\u00e4sentieren von fachlicher Kompetenz. Dazu geh\u00f6rt eine verst\u00e4ndliche und strukturierte Wiedergabe […]<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":0,"parent":155,"menu_order":0,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","template":"","meta":{"_mi_skip_tracking":false,"_exactmetrics_sitenote_active":false,"_exactmetrics_sitenote_note":"","_exactmetrics_sitenote_category":0,"footnotes":""},"acf":[],"yoast_head":"\n\n
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\n Datum<\/td>\n Vorgang\/Ma\u00dfnahme\/Dokument<\/td>\n Anmerkungen – Beweismittel<\/td>\n <\/td>\n<\/tr>\n \n 01.03.2001<\/td>\n Operation<\/td>\n Vergessen einer Schere im Bauch.<\/td>\n <\/td>\n<\/tr>\n \n 02.03.2001<\/td>\n Patient wacht um 10.00 Uhr auf und ruft die Krankenschwester wegen Bauchschmerzen. Krankenschwester vergisst, den Diensthabenden Arzt zu benachrichtigen.<\/td>\n <\/td>\n <\/td>\n<\/tr>\n \n 03.03.2001<\/td>\n 14.00 Uhr: Patient f\u00e4llt in ein Koma.<\/td>\n <\/td>\n <\/td>\n<\/tr>\n \n 03.03.2001<\/td>\n 15:00 Uhr Notoperation.<\/td>\n Schere wird entdeckt<\/td>\n <\/td>\n<\/tr>\n \n 05.03.2001<\/td>\n Eigentlich vorgesehenes Ende der station\u00e4ren Verweildauer.<\/td>\n <\/td>\n <\/td>\n<\/tr>\n \n 10.04.2001<\/td>\n Ende der station\u00e4ren Behandlung.<\/td>\n <\/td>\n <\/td>\n<\/tr>\n \n 01.05.2001<\/td>\n Anmeldung der Regressanspr\u00fcche bei der HV in H\u00f6he von 20.000 \u20ac<\/td>\n <\/td>\n <\/td>\n<\/tr>\n \n <\/td>\n <\/td>\n <\/td>\n <\/td>\n<\/tr>\n<\/tbody>\n<\/table>\n \n\n
\n Argument Krankenhausarzt<\/td>\n Argument MDK-Gutachter<\/td>\n Anmerkung<\/td>\n<\/tr>\n \n <\/td>\n <\/td>\n <\/td>\n<\/tr>\n \n <\/td>\n <\/td>\n <\/td>\n<\/tr>\n \n <\/td>\n <\/td>\n <\/td>\n<\/tr>\n \n <\/td>\n <\/td>\n <\/td>\n<\/tr>\n \n <\/td>\n <\/td>\n <\/td>\n<\/tr>\n<\/tbody>\n<\/table>\n B.\u00a0Weitere konkrete Handlungsanweisungen:<\/h3>\n
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