{"id":1350,"date":"2016-10-10T13:17:39","date_gmt":"2016-10-10T11:17:39","guid":{"rendered":"https:\/\/ratgeber-arzthaftung.de\/de\/?page_id=1350"},"modified":"2019-11-28T16:57:07","modified_gmt":"2019-11-28T15:57:07","slug":"schadensersatzansprueche-gegen-den-tuev-rheinland-im-zusammenhang-mit-dem-brustimplantateskandal","status":"publish","type":"page","link":"https:\/\/ratgeber-arzthaftung.de\/de\/rechtsgebiete\/anwalt-medizinrecht\/schadensersatzansprueche-gegen-den-tuev-rheinland-im-zusammenhang-mit-dem-brustimplantateskandal\/","title":{"rendered":"Zum BGH-Urteil vom 22.06.2017, AZ: VII ZR 36\/14, betreffend den Schadenersatzprozess gegen den T\u00dcV Rheinland"},"content":{"rendered":"
Wie bekannt, hat die franz\u00f6sische Firma PIP \u00fcber viele Jahre fehlerhafte Brustimplantate hergestellt. So hatte PIP die Implantate mit einem f\u00fcr den menschlichen K\u00f6rper nicht zugelassenen Industriesilikon\u00f6l gef\u00fcllt. Dieser Schwindel flog 2010 auf, als die franz\u00f6sischen Beh\u00f6rden Durchsuchungen auf dem Firmengel\u00e4nde der Firma PIP vorgenommen hatten.<\/p>\n
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Wir haben f\u00fcr eine Gesch\u00e4digte, welcher man in 2008 Brustimplantate der Firma PIP mit minderwertigem Indutriesilikon eingesetzt hatte, einen Schadenersatzprozess gegen den T\u00dcV Rheinland gef\u00fchrt.<\/p>\n
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Dem T\u00dcV Rheinland werfen wir vor, die Firma PIP nicht ordnungsgem\u00e4\u00df \u00fcberwacht zu haben. Nach der Medizinprodukterichtlinie 93\/42 EWG, insbesondere Anhang II Ziffer 5, ist der T\u00dcV Rheinland als Benannte Stelle verpflichtet, sicherzustellen, dass die Firma PIP ihre Brustimplantate gem\u00e4\u00df dem vom T\u00dcV genehmigten Qualit\u00e4tssicherungssytem herstellt.<\/p>\n
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Der Europ\u00e4ische Gerichtshof hatte mit Urteil vom 16.02.2017, AZ: C-219\/15, in dem von unserer Kanzlei gef\u00fchrten Verfahren folgendes best\u00e4tigt:<\/p>\n
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Der Bundesgerichtshof hat im Termin am 22.06.2017 erkl\u00e4rt, dass die Kl\u00e4gerin in diesem konkreten Verfahren<\/strong> mit ihrem neuen Vortrag \u00fcber Hinweise betreffend die m\u00f6glicherweise fehlerhafte Produktion von Brustimplantate der Firma PIP gem\u00e4\u00df \u00a7\u00a0531 Absatz 1 ZPO ausgeschlossen sei.<\/p>\n <\/p>\n Folglich ist der BGH zu dem Ergebnis gelangt, dass es keine Hinweise f\u00fcr eine m\u00f6glicherweise fehlerhafte Produktion von Brustimplantate der Firma PIP gab. Damit sei der T\u00dcV nicht verpflichtet gewesen, unangemeldete Inspektionen in der Produktionsst\u00e4tte der Firma PIP vorzunehmen und Brustimplantate auf ihre Beschaffenheit zu analysieren sowie Gesch\u00e4ftsunterlagen zu sichten und auszuwerten.<\/p>\n <\/p>\n Konsequenterweise hat der BGH die Revisionsklage abgewiesen.<\/p>\n <\/p>\n Unsere Stellungnahme zu dem Urteil:<\/strong><\/p>\n \u00a0<\/strong>Dieses Urteil hat auf unsere \u00fcbrigen 20 erstinstanzlichen Prozesse gegen den T\u00dcV Rheinland keinen Einfluss.<\/p>\n <\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Zum BGH-Urteil vom 22.06.2017, AZ: VII ZR 36\/14 betreffend den Schadenersatzprozess gegen den T\u00dcV Rheinland Wie bekannt, hat die franz\u00f6sische Firma PIP \u00fcber viele Jahre fehlerhafte Brustimplantate hergestellt. So hatte PIP die Implantate mit einem f\u00fcr den menschlichen K\u00f6rper nicht zugelassenen Industriesilikon\u00f6l gef\u00fcllt. Dieser Schwindel flog 2010 auf, als die franz\u00f6sischen Beh\u00f6rden Durchsuchungen auf dem […]<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":0,"parent":32,"menu_order":0,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","template":"","meta":{"_mi_skip_tracking":false,"_exactmetrics_sitenote_active":false,"_exactmetrics_sitenote_note":"","_exactmetrics_sitenote_category":0,"footnotes":""},"acf":[],"yoast_head":"\n\n